Ungarn: Wachstumsimpulse für den Logistiksektor

Perspektiven durch China-Transporte auf der Eisernen Seidenstraße und chinesische E-Autos.
16.07.2024

Anlässlich der im zweiten Halbjahr 2024 beginnenden ungarischen EU-Ratspräsidentschaft gibt Zoltán Peternics, Managing Director von a. hartrodt hungary in Budapest, einen näheren Einblick in die aktuelle wirtschaftliche Situation des Landes. Ungarn verzeichnete im ersten Quartal 2024 ein minimales Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. 2023 war das Binnenland in die Rezession gerutscht, die Inflationsrate erreichte mit 17,6 Prozent einen Negativrekord. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen sieht Peternics das eigene Geschäft „optimistisch“. Die jährliche Steigerungsrate bei der Sendungszahl beziffert er mit 37 Prozent: „Am stärksten wachsen unsere europäischen Landverkehre mit 65 Prozent.“

Regelmäßige Sammelverkehre auf der Schiene aus China

„Seit Jahresanfang sind unsere regelmäßigen Sammelverkehre aus Shanghai und Ningbo auf der Transsibirischen Eisenbahn wieder gefragt“, berichtet er. Das liege an verlängerten Transitzeiten durch Schiffsumleitungen um Südafrika statt durchs Rote Meer sowie gestiegenen Seefrachtraten. Ungarn sei ein „preissensitiver Markt“ – und die Schiene derzeit nur bis zu 15 Prozent teurer als das Schiff, das von Nordchina fast doppelt so lange brauche.

E-Auto-Werk von BYD verspricht künftiges Logistikgeschäft

Wachstumsimpulse für das Logistikgeschäft erwartet Peternics vor allem durch die erste Fabrik eines chinesischen Herstellers für Elektro-Pkw und Batterien in Europa. Chinas Marktführer BYD will ab 2027 in Szeged für den europäischen Markt produzieren. Vor Ort soll Medienberichten zufolge ein „grünes Ökosystem“ mit integrierten vertikalen Lieferketten entstehen. „Davon werden viele Spediteure profitieren“, ist Peternics überzeugt. Parallel treibt Ungarns Regierung mit chinesischer Unterstützung den Schienenausbau von Budapest nach Belgrad (Serbien) voran, es soll eine durchgehende Hochgeschwindigkeitsstrecke bis ins griechische Athen entstehen.

Auch bei a. hartrodt hungary stehen die Weichen auf Wachstum: Derzeit werden die See- und Luftfracht-Services nach Südostasien und Nordamerika noch weiter ausgebaut. Bis Jahresende will Peternics sein Team von 23 auf 27 verstärken – „eine Herausforderung in Ungarn“.

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