Geschäftsbericht 2023: Zurück zum normalen Niveau

Europa bleibt stärkste Ertragsquelle mit rund 50 Prozent der weltweiten Speditionserlöse.

Nach zwei sehr erfolgreichen Jahren in Folge ist a. hartrodt 2023 unter schwierigen Rahmenbedingungen wieder in ruhigeres Fahrwasser zurückgekehrt. Die Energiekrise in Europa, schwächelnde Wirtschaft in China sowie Kriege in der Ukraine und Nahost hinterließen Bremsspuren: Die Speditionserlöse sanken Im Vorjahresvergleich um 41,1 Prozent auf knapp 517 Millionen Euro, das Betriebsergebnis (Ebit) um 77,2 Prozent auf 11,5 Millionen Euro. Trotz hoher Mengenrückgänge blieben Kundenverluste „überschaubar“, betont der geschäftsführende Gesellschafter, Felix Wenzel, bei Vorlage des Geschäftsberichts: „Unsere hochwertige Service-Qualität wird honoriert.“

Weniger Transportvolumen wegen Chinas Wirtschaftsproblemen

Weltweit wickelte a. hartrodt im vergangenen Jahr 2,85 Millionen Tonnen Fracht ab – 17,3 Prozent weniger als 2022. Hauptgrund sind Wirtschaftsprobleme in China, wo sich zahlreiche ausländische Investoren zurückgezogen haben. „Das wirkte sich negativ auf das Transportvolumen aus“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter, Jan van Tienhoven. Gleichzeitig habe sich der weltweite Wettbewerb „zu einem Hochkonkurrenzmarkt verschärft“.

Raten-Sinkflug zieht See- und Luftfracht-Umsatz nach unten

Fallende Frachtraten wirkten sich vor allem im umsatzstärksten Seefracht-Segment aus, das im vergangenen Jahr um 46,9 Prozent deutlich nachgab. Bei Luftfracht, der zweitwichtigsten Säule, fiel der Rückgang mit 33,1 Prozent moderater aus, da der Raten-Sinkflug dort früher eingesetzt hatte. Der 40.340 Quadratmeter große Warehouse-Bereich verzeichnete 16,9 Prozent weniger Umsatz, weil hohe Lagerbestände abgebaut wurden. Etwas mehr Fahrt nahm der Lkw-Geschäftszweig mit plus 1,4 Prozent auf. Regional bleibt Europa mit rund der Hälfte der weltweiten Speditionserlöse die stärkste Ertragsquelle, gefolgt von den Wachstumsmärkten Asien und Amerika.

Wegen unveränderter, schwieriger Rahmenbedingungen fährt a. hartrodt weiterhin auf Sicht. Chief Financial Officer Andreas Schrön erwartet 2024, „dass wir mit Anstrengung an 2023 herankommen könnten“. Mittelfristig sichert eine Eigenkapitalquote von 36,3 Prozent den Wachstumskurs.